In Hollywood scheint die Kreativität ein wenig zu leiden. Erste Anzeichen gab es bereits im April aufgrund von Darren Aronofsky’s «Noah» mit Russell Crowe in der Titelrolle. Die Bibel als Lieferant für bildgewaltige Epen scheint zwar nicht abwägig, hat aber so ihre Tücken. Dies zeigt Ridley Scott’s neuester Streifen «Exodus». Kameratechnisch schön eingefangen und mit guter 3D-Technik ausgerüstet, vermag der Film trotzdem nicht voll zu überzeugen.

Bild 1: Moses befreit die Hebräer und bekommt dadurch Streit (Bild 2) mit Bruder Ramses. (Mit Maus über Bild fahren)

Moses (Cristian Bale, «Dark Knight»-Trilogie, «Little Womam») wächst wohlbehütet als ägyptischer Prinz beim Pharao auf. Als sich eines Tages eine Prophezeiung erfüllt und Moses den Kronprinzen Ramses (Joel Edgerton, «Zero Dark Thirty») rettet, kommen allmächlich Zweifel an Moses Wurzeln auf. Als Hebräer enttarnt verschwindet Moses ins Exil, wo ihm Gott begegnet und dazu aufruft, die von den Ägypter versklavten Hebräer zu befreien.

Gott als schlecht animierter brennender Dornbusch oder als kleiner Junge mit perfekt sitzendem britischen Akzent. An Szenen wie diesen scheitert der Film, scheitert Regisseur Scott. Denn Auschnitte wie diese gehören zwar zur Story, wirken aber vielmehr irritierend als stärkend. In «Gladiator» verfügte Scott über die Inspiration, den Himmel als Kornfeld darzustellen, hier wird es enger und dadurch zu einer Fleissarbeit. Das erneut überzeugende Schauspiel von Christian Bale vermag da nicht viel zu retten. Vielleicht liegt’s aber auch am Selbstbräuner und Kajalstift. Zu gut meinte es die Make-Up-Crew mit der Schminke. So sind bestimmte Darsteller wie John Turturro, Aaron Paul und Ben Mendelsohn nicht wiederzuerkennen. Gut so, ihrer Karriere wird es nicht schaden.

• Exodus - Gods and Kings (2014)
• Regie: Ridley Scott
• Besetzung: Christian Bale, Joel Edgerton, Ben Mendelsohn, Aaron Paul, John Turturro
• Laufzeit: 150 Minuten
• Kinostart: 25. Dezember

Bilder: © Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reser